Fahrt nach Spanien im Tesla 2015

Da man mich gebeten hat einen kurzen Bericht über unsere Fahrt letzten September nach Spanien zu schreiben, möchte ich dem hiermit gerne nachkommen.

 

Nachdem wir kurzfristig von meinen Eltern „übers Wochenende“ nach Spanien eingeladen worden sind, haben wir zu allererst die einschlägigen Flugportale und Webseiten der Airlines besucht.
Die aufgerufenen Preise für kurzfristige Flüge, außerhalb der Saison, haben uns dann schnell auf die Idee gebracht doch mit dem Auto nach Spanien zu fahren.

 

Mit dem Tesla, also dem Elektrowagen, nach Spanien fahren? Geht das überhaupt? Ist da das Wochenende nicht schon längst vorbei?????

 

Kurzerhand das Navi befragt, goingelectric interviewt und sofort das „Problem“ gefunden. Es fehlte bei dem schon sehr gut ausgebauten Superchargernetz genau ein Supercharger

 

… doch vielleicht zu Beginn erst einmal die Route, 1881 Km für eine Strecke:

 

 

Die Lademöglichkeiten wurden sowohl durch das Tesla-Navi als auch von GE bis nach Tarragona problemlos mit Tesla-Superchargern berechnet. Halt bis nach Tarragona, knapp 400 Km vor dem eigentlichen Ziel. Alles wieder verwerfen? Den Verbrenner nehmen?

 

Nicht wegen eines dummen fehlenden Superchargers. Kurz zuvor waren doch ein paar positiv Verrückte ;-) von Südspanien zum Nordkap gefahren. Also kurzerhand im TFF-Forum nachgefragt und die erwartete Antwort erhalten. Des Problems Lösung nennt Chademo, und hierfür benötigt der Teslafahrer einen Adapter, der zu der Zeit käuflich im Tesla-Servicecenter für 450 € käuflich zu erwerben war.

 

Also doch Fliegen?

 

450 € für einen Adapter, den man vielleicht nur einmal braucht? Wäre da nicht das klasse TFF-Forum, das hier wieder einmal weiter geholfen hätte!!! Ein kurzer Fragethread, ob jemand freundlicherweise einen Chademo Adapter verleihen würde, hätte innerhalb von 3-4 Stunden für ein halbes Duzend Teslas ausgereicht. Die Hilfsbereitschaft finde ich jedes Mal klasse, wenn ich nur daran denke.

 

Also den freundlicherweise zur Verfügung gestellten Adapter kurz vor Reisebeginn abgeholt, mich mit der Funktion vertraut gemacht und weiter an der Planung gearbeitet.

 

Wichtig war dann hier der Hinweis von der Spanien-Nordkap Crew, nicht jeder Chademo Ladepunkt wäre kompatibel, aber NISSAN würde eigentlich immer klappen, und ach ja, die BP-Tankstelle in Castellón de la Plana (neben dem NISSAN Händler).

 

Also haben wir von Aachen kommend die Route über Lüttich-Bitburg-Luxemburg gewählt, um direkt zu Beginn einen Supercharger (Luxemburg) als Sicherheit auf der Strecke zu haben. Es sollte nicht der einzige Supercharger werden, den wir ausgelassen haben.

 

Den ersten Ladestopp haben wir demzufolge dann erst in Metz am Supercharger gewählt.

 

Ein schöner Supercharger, frei zugänglich, mit einer meiner Meinung nach vorbildlichen Markierung. Als wir ankamen stand der rote Tesla aus der Schweiz bereits da, und bewachte den Platz auch weiter, als wir kurz danach weiterfuhren. Kurz, weil der nächste Supercharger in Nancy für einen Tesla nur einen Katzensprung entfernt ist:

Metz ist wie gesagt nicht weit von Nancy entfernt, aber Pflicht für die Fahrt Richtung Süden, wo der nächste Supercharger ca. 220 Km entfernt war. Inzwischen sind es noch ein paar Kilometer mehr geworden, da den Supercharger in Nuits-Saint-Georges anscheinend nicht mehr gibt. Die Fahrt auf diesem Teilstück ist zudem mit einem ausgeprägtem Geländeprofil auf der Autobahn recht energieintensiv. Daher an dieser Stelle noch einmal die Warnung die Meldung man hätte genug Strom getankt für die Weiterfahrt nicht unbedingt ernst zu nehmen.

Auch wenn es den Supercharger wohl nicht mehr gibt, auf den Hinweis des Hotels möchte ich trotzdem noch einmal aufmerksam machen:

Den Belgiern nebenan war es egal J

Weiter ging die Fahrt, vorbei am Supercharger bei Macon, an dem wir erst auf der Rückfahrt einen Stopp machten bis zum Tesla Supercharger in Chasse-sur-Rhône

Auf der Fahrt dorthin sind wir durch Lyon gefahren und ich muss sagen, die Parkplätze waren überall belegt, lediglich die Ladesäulen waren frei … anders als in Deutschland.

Der nächste Stopp war dann Orange. Nein, den Supercharger in Valence haben wir nicht übersprungen, den gab es im September einfach noch nicht.

In Orange, wohl ein Parkplatz eines Einkaufzentrums war es dann auch schon recht dunkel:

Also im Großen und Ganzen einer der langweiligen Supercharger. Wenn man hier außerhalb der Öffnungszeiten aufschlägt, ist hier nichts los, aber auch gar nichts …

Auf der Weiterfahrt haben wir dann für die Hinfahrt Nimes rechts liegengelassen, haben dem Supercharger auf der Rückfahrt einen Besuch abgestattet, und sind direkt weiter nach Narbonne gefahren:

Hier haben wir kurz in einem Restaurant um die Ecke dann zu Abend gegessen und den Plan gefasst, den Wagen auf 100% zuzüglich Balancing zu laden. Die Zeit wollten wir dann im Wagen ein wenig ruhen. Ein Fehler wie sich später herausstellte, vermutlich habe ich mir dabei dann eine Erkältung zugezogen…
Aber nett war wieder einmal zu sehen, wie die Hotelgäste auf dem vollkommen überfüllten Parkplatz eine Lücke suchten und dabei einen GROSSEN Bogen um die markierten Ladeplätze machten.

Der nächste Stopp auf unserer Route war dann in Girona. Es hat geregnet. Um an den Supercharger zu gelangen musste ich natürlich aussteigen, gab mir dann erkältungstechnisch wohl den Rest, um ein paar Pylonen zur Seite zu stellen. Bilder habe ich mir dann auch gespart, es hat sowohl auf der Hin-, als auch auf der Rückfahrt dort geregnet.

Bleibt auf unserem vorletzten Halt auf der Hinfahrt, der für mich schönste Supercharger in Tarragona. Die Hotelzufahrt, ca 300 Meter, ist gesäumt von alten Olivenbäumen. Das Ambiente dort lädt eigentlich zum Verweilen/Urlaub machen ein. Das konnte ich so leider mit meinen Bildern nicht einfangen. Vielleicht war es auch der Müdigkeit geschuldet. Immerhin war es inzwischen schon vier Uhr morgens.

Der Gärtner/Hausmeister, so genau sicher waren wir uns da nicht, hat uns dann auch direkt hereingebeten und wir haben vom Portier auch einen erfrischenden Kaffee spendiert bekommen.

Finaler Stopp dann in Castellón de la Plana an der BP-Tanke mit der Chademo Ladestation. Der Tankwart wies uns mit Blick auf den Tesla noch darauf hin, dass wir die Ladung aber bezahlen müssten, was wir auf der Hin- wie auf der Rückfahrt mit einem No Problemo quitierten. Haben wir doch auf der kompletten Fahrt, eben an dieser BP Tankstelle, tatsächlich 11,35 Euro für Strom ausgegeben.

Die 80% reichten uns dann, um problemlos bis nach Javea zu kommen. Wo wir dann wieder einmal zu Hause angekommen waren:

 
 

 

 

 

Die Rückfahrt verlief ähnlich problemlos. Hier haben wir dann Narbonne links liegen gelassen und in Nimes übernachtet. Unterwegs dann noch den Hinweis eines Ibis Hotels wohlwollend zur Kenntnis genommen:

Tessas eigenwillige Routenplanung für eine ca 120Km lange Strecke erstaunt zur Kenntnis genommen:

Und dann irgendwann wieder in Aachen angekommen: